Ein sitzender hustender Mann behandelt seinen Husten.

Patienteninfo Husten

Die Patienteninfo zu Husten informiert Sie, was Sie im Erkrankungsfall tun können und wann ärztlicher Rat notwendig ist.

21. August 2023
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Quelle

Die Patienteninfo Husten wurde von medizinischem Fachpersonal erstellt und durch den medizinischen Qualitätsausschuss (MQA) validiert.

Husten, ein lebenswichtiger Reflex

Es ist völlig normal, dass Menschen hin und wieder husten müssen. Husten ist ein wichtiger Reflex, der zur Reinigung der Atemwege beiträgt und er verhindert das Eindringen von Fremdkörpern in die Atemwege und die Lunge. Manchmal ist Husten aber auch ein Symptom für eine Krankheit oder ein Leiden.

Trockener und produktiver Husten: die Unterschiede

Beim Husten wird zwischen «trockenem» und «feuchtem» oder «produktivem» Husten unterschieden. Im Gegensatz zum produktiven Husten wird beim trockenen Husten kein Schleim produziert. Beide Hustenarten können im Schweregrad variieren und keine ernsthaften Probleme verursachen oder aber zu Atembeschwerden führen.

Die häufigsten Ursachen für Husten bei Erwachsenen

  • Virusinfektionen

  • Rauchen von Zigaretten oder Dampfen von E-Zigaretten

  • Erkältungen

  • Allergien

  • Lungenerkrankungen wie Asthma und chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), die in der Regel durch Rauchen versursacht wird. Beide Erkrankungen können das Atmen erschweren.

  • Zurückfliessen von Magensäure

  • Nebenwirkungen von Blutdruckmedikamenten (so genannte ACE-Hemmern)

 

 

Was kann ich tun, um meine Hustensymptome zu lindern?

  • Sie sollten sich ausruhen und schonen.

  • Inhalieren Sie mit Wasserdampf oder benutzen Sie einen Luftbefeuchter im Schlafzimmer.

  • Für eine kurze Zeit können Sie auch ein rezeptfreies Hustenmittel einnehmen, oder Hustenbonbons lutschen. Sogar «normale» Bonbons helfen, weil sie den Speichelfluss anregen und die gereizten Schleimhäute beruhigen. Den Zähnen zuliebe wählen Sie eine zuckerfreie Variante.

  • Bei trockenem Reizhusten essen Sie viel Birnen

  • Machen Sie ein Kräuterbad (bspw. frischer Thymian, frischer Rosmarie etc.)

  • Nehmen Sie Zwiebel-Honig-Saft zu sich

  • Hören Sie unbedingt auf zu rauchen

  • Wenn Sie Allergien haben, meiden Sie die Dinge, auf die Sie allergisch reagieren (Pollen, Staub, Tiere oder Schimmel)

Codeinhaltige und schleimlösende Mittel nicht mischen

Das selbstständige «Mischen» von Hustenmedikamenten ist meist nicht sinnvoll. Schleimlösende Medikamente (z.B. Acetylcystein) und hustenstillende Medikamente (z.B. Codein) dürfen nicht zusammen eingenommen werden.

Hausmittel zur Linderung von Erkältungssymptomen

Bei unkomplizierten Erkältungen (Luftwegsinfekte) können Sie auf viele bewährte und ungefährliche Hausmittel zurückgreifen, um die verschiedenen Symptome zu lindern:

  • Generell: viel Trinken, beispielsweise Tee mit oder ohne Honig

  • Inhalieren von Wasserdampf (Achtung Verbrühungsgefahr!)

  • Bei Heiserkeit Salbeitee trinken

  • Bei zusätzlichen Halsschmerzen mit Salzwasser gurgeln

  • Bei erhöhter Körpertemperatur Wadenwickel

Zutaten in kleinen Schälchen für die Herstellung von Hausmittel gegen Erkältungen und Kopfweh

Weitere Hausmittel gegen Erkältung, Entzündungen und Fieber

Fiebersenkende Essigsocken oder entzündungshemmende Zwiebelpäckchen. Medbase Apotheken informieren über weitere häufig verwendete Hausmittel gegen Erkältung, Fieber und Kopfschmerzen. 

Zum Artikel

Muss ich bei Husten immer sofort zum Arzt?

Nein, die meisten Hustenerkrankungen sind lästig und unangenehm, aber medizinisch völlig harmlos. Ausserdem heilen sie meist auch ohne spezielle Behandlung folgenlos ab.

Reizhusten nach einer Bronchitis ist normal

Bitte bedenken Sie aber auch, dass es völlig normal ist, wenn Sie auch nach einer eigentlich überstandenen Bronchitis noch lange Zeit husten müssen (bis zu 3 Monate) auch wenn Sie sonst eigentlich gesund sind. Dieses Phänomen heisst «postinfektiöser Reizhusten» und ist eine Folge von «Aufräumarbeiten» im Körper. Therapeutisch kann Ihr Arzt oder Ihre Ärztin dieses Phänomen kaum beeinflussen. Es braucht also viel Geduld.

Suchen Sie medizinischen Rat auf, wenn Sie:

  • Atembeschwerden oder Atemgeräusche (Keuchen) haben

  • längere Zeit (etwa 3 Tage) Fieber (über 38°C) oder Schmerzen in der Brust haben

  • Blut, gelben oder grünen Schleim aushusten

  • so stark husten, dass Sie sich übergeben müssen.

  • Ihr Husten schlimmer wird oder länger als 10 Tage anhält.

  • unbemerkt Gewicht verloren haben und Husten

  • bemerken, dass Ihr Kind schlapp ist, viel hustet, nicht mehr isst oder trinkt, eine graue Hautfarbe aufweist oder Zeichen der Atemnot aufweist (bspw. Nasenflügeln oder Hauteinziehungen beim Brustkorb im Atemrhythmus)

Hier finden Sie ärztliche Hilfe

Sind weiterführende Untersuchungen sinnvoll?

In den allermeisten Fällen sind ausser einem Gespräch und einer körperlichen Untersuchung durch den Arzt keine weiteren Untersuchungen angezeigt.

Wann eine spezifische Behandlung angezeigt ist

  • Wenn der Husten durch Bakterien verursacht wird, kann der Hausarzt oder die Hausärztin Sie mit Antibiotika behandeln. Wenn die Infektion durch ein Virus verursacht wird, helfen Antibiotika hingegen nicht und verkürzen auch die Dauer des Hustens nicht.

  • Postnasales Tropfen (die Überproduktion von Schleim im Bereich der Nase und Nasennebenhöhlen, der in den Rachen fliesst) wird mit verschiedenen Medikamenten behandelt, die als Tabletten oder Nasenspray erhältlich sind.

  • Asthma und COPD werden in der Regel mit Medikamenten behandelt, die in die Lunge eingeatmet werden (so genannte «Inhalationsmedikamente»).

  • Magensäure-Reflux (Sodbrennen) kann mit Medikamenten behandelt werden, die die Magensäure reduzieren oder blockieren.

  • Wenn Sie Husten als Nebenwirkung eines ACE-Hemmers bei erhöhtem Blutdruck haben, kann Ihr Arzt oder Ihre Ärztin das Medikament wechseln.

Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird Sie gerne untersuchen und Ihnen dann nach Rücksprache und Beratung möglicherweise Medikamente verschreiben, die Ihren Husten lindern. Diese Medikamente haben jedoch Nebenwirkungen, und Ärzte empfehlen sie in der Regel nur, wenn nichts Anderes geholfen hat.

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