Ein älterer Mann joggt trotz seiner Arthrose, weil Bewegung wichtig ist bei der Behandlung.

Kniearthrose: Ursachen, Behandlung, Tipps

Zwei Drittel der über 65-Jährigen leiden an Arthrose. Am häufigsten sind die Knie- und Hüftgelenke betroffen. Wie entsteht die schmerzhafte Erkrankung, und welche Therapien gibt es? Sebastian Cormier, Physiotherapeut, und Patric Gross, Rheumatologe und Sportarzt, klären auf.

22. Februar 2024
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Was ist Kniearthrose?

Arthrose ist die häufigste Gelenkerkrankung und betrifft das gesamte Gelenk. Es kommt zu Veränderungen des Gelenkknorpels, der Gelenkkapsel, der Sehnen und Bänder sowie der gelenkumgebenden Muskulatur. Bei der Gonarthrose (Arthrose des Kniegelenks) baut sich der Gelenkknorpel übermässig und fortschreitend ab. Auch der Knochen kann betroffen sein. Entzündliche Prozesse im Gelenk sind mitverantwortlich für eine Reaktion des umliegenden Gewebes und führen vermehrt zu Schmerzen und Schwellungen (aktivierte Arthrose).

Welche typischen Symptome treten bei einer Kniearthrose auf?

Typische Symptome sind Schmerzen beim Gehen, nächtliche Beschwerden, Anschwellen des Kniegelenks bei Belastung, morgendliche Kniesteifheit und ein Gefühl der Instabilität oder Blockierung im Gelenk.

Was sind die Ursachen für eine Kniearthrose?

Die strukturellen Veränderungen gehören zum natürlichen Alterungsprozess und können nicht rückgängig gemacht werden, sind jedoch nicht immer schmerzhaft. Neben den genetischen Aspekten gibt es verschiedene beeinflussbare Faktoren wie Übergewicht, Stress oder Muskelschwäche, die bestimmen, ob sich das Gelenk und die umliegenden Strukturen entzünden und schmerzen.

Was verursacht Schmerzen bei einer Kniearthrose?

Knieschmerzen können verschiedene Ursachen haben. Bei Arthrose besteht kein direkter Zusammenhang zwischen dem Grad der Abnutzung und der Stärke der Schmerzen. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass körperliche Aktivität und Bewegungstherapie die Symptome bei schmerzhafter Kniegelenksarthrose verbessern können.

Experte Therapie
Sebastian Cormier
Physiotherapeut

Sind Krafttraining und Joggen bei Kniearthrose schädlich?

Studien belegen, dass weder Krafttraining noch Joggen bei Arthrose schädlich sind – im Gegenteil. Langsames und gleichmässiges Training stärkt nicht nur den Knorpel, sondern verbessert auch die «Stossdämpferfunktion» der Muskeln und Sehnen um Knie und Fuss. Gezieltes Training – ob Kraft oder Ausdauer – ist daher ein wirksames Mittel zur Behandlung von Arthrose.

Führt Kniearthrose immer zu einem künstlichen Kniegelenk?

Nein. Aus Sicht der Operateure müssen Nutzen und Risiken einer Operation grundsätzlich immer gegeneinander abgewogen werden. Die Entscheidung hängt vom Leidensdruck, von den Beschwerden und dem Ausmass der altersbedingten Veränderungen ab. In den meisten Fällen kann eine Operation zunächst aufgeschoben werden. Patientinnen und Patienten sollten über mehrere Monate ein angeleitetes Kraft- oder Bewegungstraining in der Physiotherapie durchführen. Gruppentherapien wie das GLA:D-Programm oder eine Wassertherapie sind gute Ergänzungen dazu.

Helfen auch Medikamente gegen Arthrose?

Auch eine medikamentöse Behandlung sowie Injektionen direkt in das Gelenk können unterstützend eingesetzt werden. Bringen diese Massnahmen keine ausreichende Besserung, sollte eine Operation mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt besprochen werden.

 

 

Experte Medizin
Patric Gross
Rheumatologe und Sportarzt

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